Im Gespräch mit Christoph Kilian

Christoph Kilian ist seit 2025 CEO und Mitglied der Geschäftsleitung von V-ZUG.

«V-ZUG hat ein beachtenswertes Erbe, und ich bin fest entschlossen, mit dem Unternehmen ein neues Kapitel zu schreiben. Wir unternehmen diese Reise gemeinsam, und ich freue mich darauf, meinen Beitrag zum anhaltenden Erfolg von V-ZUG zu leisten.»

Christoph Kilian, Sie sind der neue CEO von V-ZUG. Was hat Sie dazu bewegt, diese Aufgabe zu übernehmen?   

V-ZUG sticht in der Branche als wahres Juwel hervor: eine legendäre Marke, bekannt für ihre Innovation, fest in der Schweiz verankert und mit einer sehr starken Position auf ihrem Heimmarkt. Meiner Meinung nach besteht ein grosses Potenzial für die Stärkung unserer einzigartigen Position auf internationaler Ebene, und ich freue mich darauf, das Unternehmen zukunftstauglich zu machen.

Könnten Sie uns ein bisschen über Ihren beruflichen Hintergrund berichten? Welche Erfahrungen haben Sie am meisten geprägt? 

Nach meinem Studienabschluss begann ich meine Karriere als Strategy Consultant bei Bain & Company, wo ich wertvolle Erfahrungen in den Bereichen Analyse, Projektmanagement und Qualitätssicherung bei der Erzielung von Ergebnissen gesammelt habe. Im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte bei BSH habe ich mich mit den komplexen europäischen und globalen Märkten auseinandergesetzt und mich der täglichen Herausforderungen des Verständnisses und der Erfüllung der Verbraucherbedürfnisse angenommen. Ein besonders aufregendes Kapitel war meine Aufgabe als Marketing Director in Moskau im Jahr 2005. Später war meine Leitung eines internationalen Markenunternehmens ein einschneidendes Erlebnis, das meine Sichtweise massgeblich beeinflusste. Von 2019 bis 2023 arbeitete ich bei Robert Bosch Power Tools, wo ich für die Zubehör-Geschäftseinheit in Solothurn in der Schweiz verantwortlich war. In den vergangenen zwei Jahren war ich zudem Vorstandsmitglied von Power Tools. Der hohe Stellenwert von Engagement, Verantwortlichkeit und Unternehmergeist innerhalb der internationalen, benutzerorientierten Teams hat mich wirklich inspiriert.

Mit welchen Entwicklungen dürfen die Kund:innen und Stakeholder:innen von V-ZUG rechnen? Und was wird gleich bleiben?  

Innovative Technologien werden auch weiterhin unsere Marktposition stärken und sicherstellen, dass sich unsere Produkte nahtlos in das Leben unserer Benutzer:innen einfügen. Dafür ist V-ZUG bekannt, und das werden wir auch in Zukunft bieten. Gleichzeitig wird der Service zu einem immer wichtigeren Unterscheidungsmerkmal – einem Merkmal, das die Kernwerte von V-ZUG widerspiegelt. Gemeinsam mit dem Team werde ich mich dafür einsetzen, unsere Führungsposition in diesem Bereich weiter auszubauen, mit einem starken Fokus auf Leistung, Zuverlässigkeit und bessere Angebote für unsere Kund:innen. Darüber hinaus interessieren wir uns auch für das High-End-Architektursegment des Marktes. Dies gilt sowohl auf internationaler als auch auf lokaler Ebene.

Der Markt für Premium-Haushaltgeräte ist sehr wettbewerbsintensiv. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach V-ZUG von ihren Wettbewerber:innen? 

Eine Tatsache bei V-ZUG ist das starke Produktsortiment, insbesondere im Steamer-Segment, mit seiner aussergewöhnlichen Funktionalität. Darüber hinaus ist V-ZUG für ihr starkes Serviceniveau bekannt: Wir verfügen über das grösste in der Schweiz ansässige Kundenserviceteam der Branche. Mehr als 700 Servicefachleute sind auf der ganzen Welt tätig, um einen prompten Kundendienst vor Ort sicherzustellen. Im Vergleich zu ihren wichtigsten Mitbewerbern zeichnet sich V-ZUG durch ihre unverwechselbare Vision eines kreislaufwirtschaftstauglichen Designs aus. Um diesbezüglich noch einen Schritt weiter zu gehen, hat das Unternehmen ein Manifest mit zehn Punkten eingeführt, das für die Designer:innen von V-ZUG als Richtschnur für die Gestaltung dieses Ansatzes für eine nachhaltige Zukunft dient. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, das V-ZUG sowohl heute als auch in Zukunft von Nutzen sein wird, ist ihre Agilität. Diese Eigenschaft stellt sich als sehr wertvoll in einer Branche heraus, in der es oft an Flexibilität mangelt. Und nicht zuletzt sind es die Menschen: das erfahrene und engagierte Team von V-ZUG in Zug und an anderen Standorten, sowie die wertvollen, zuverlässigen Partnerschaften, die das Unternehmen pflegt und ausbaut.

Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselthema bei der Herstellung von Haushaltsgeräten. Wo steht V-ZUG, und wo sehen Sie Chancen? 

Bei meinen Besuchen unserer neuen Fabrikgebäude und Produktionsstätten war ich sehr beeindruckt von der vertikalen Produktion und von der Art und Weise, wie es uns gelungen ist, für die Heizung und Kühlung Seewasser und Abwärme aus Industrieprozessen zu verwenden. Was die Baustoffe anbelangt, machen das Holzdach und die Verwendung von Recyclingbeton diese Arealtransformation wirklich bemerkenswert. Darüber hinaus ist unser schrittweiser Ansatz hin zu einer Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Aspekt unserer Art, Produkte zu fertigen und unsere Auswirkungen auf die Umwelt laufend zu reduzieren. Ich war positiv vom Ansatz von V-ZUG überrascht, die Geräte am Ende ihres Lebenszyklus zu zerlegen, anstatt sie einfach zu zerkleinern und zu recyceln. Dies hat nicht nur ökologische Vorteile, sondern bietet auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Möglich wird dies durch die einzigartige integrierte Wertschöpfungskette von V-ZUG, die es uns erlaubt, trotz unserer kleinen Grösse viele kritische Kontaktpunkte entlang des gesamten Prozesses zu kontrollieren. Natürlich steckt diese Initiative noch in den Kinderschuhen und bedarf einer längerfristigen Perspektive für eine vollständige Umsetzung.

V-ZUG steht für traditionelle Schweizer Qualität und innovatives Design. Welchen Wert messen Sie persönlich diesen Aspekten in einer sich schnell entwickelnden Welt und einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld bei?  

Ich interessiere mich leidenschaftlich für Design, sowohl privat als auch beruflich. Mir gefällt eine schlichte, minimale Ästhetik, sei es bei Möbeln, in der Architektur oder bei langlebigen Gebrauchsgütern. Und ich liebe es, mit Designteams Ideen auszutauschen. Qualität ist für mich ein zentraler Wert. «Wer billig kauft, kauft zweimal» – so heisst es schon in der Redewendung, die ich in meiner Familie oft hörte. Es besteht auch ein Zusammenhang mit Nachhaltigkeit: Anstatt die Wegwerfkultur des schnellen Ersetzens zu unterstützen, wird die Nutzungsdauer der Produkte verlängert.

Hinterlässt Ihre Leidenschaft für Design auch in Ihrem Zuhause Spuren?

Da ich mit meiner Frau und unseren zwei Kindern, die 7 und 11 Jahre alt sind, lebe, muss ich zugeben, dass das Familienleben oft mit mehr Farbe einhergeht, als ein rein minimalistisches Designkonzept zulassen würde. Wir sind jedoch begeistert, unsere Lebensräume aufgrund des Umzugs nach Zug gemeinsam neu zu gestalten. Wir freuen uns darauf, uns in Zug niederzulassen und Teil der Gemeinschaft zu werden. Was den erneuten Umzug in die Schweiz betrifft, brauchte es nicht viel, um meine Familie zu überzeugen.

Haben Sie angesichts Ihres Antritts der neuen Funktion zum Abschluss dieses Gesprächs eine Nachricht an die Mitarbeitenden von V-ZUG? 

Ich möchte ihnen sagen, wie stolz ich bin, Teil dieses Teams zu sein. V-ZUG hat ein beachtenswertes Erbe, und ich bin fest entschlossen, mit dem Unternehmen ein neues Kapitel zu schreiben. Wir unternehmen diese Reise gemeinsam, und ich freue mich darauf, meinen Beitrag zum anhaltenden Erfolg von V-ZUG zu leisten. Mit dem Ziel des Wachstums werde ich das Team stets unterstützen und gleichzeitig eine kooperative und leistungsfähige Umgebung fördern.

«Innovative Technologien werden auch weiterhin unsere Marktposition stärken und sicherstellen, dass sich unsere Produkte nahtlos in das Leben unserer Benutzer:innen einfügen. Dafür ist V-ZUG bekannt, und das werden wir auch in Zukunft bieten.»

Über Christoph Kilian

Christoph Kilian ist seit April 2025 CEO und Mitglied der Geschäftsleitung von V-ZUG. Zuvor war er Vorstandsmitglied der Robert Bosch Power Tools GmbH. Dort war er für drei globale Geschäftseinheiten sowie für die Bereiche UX und Design zuständig. Von 2019 bis 2023 verantwortete er das weltweite Power-Tools-Zubehörgeschäft des Konzerns. Nach seinem Abschluss in Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer Station in der Unternehmensberatung Bain & Company war er von 2000 bis 2019 bei BSH Hausgeräte GmbH in Deutschland und international tätig, wobei er u. a. in verschiedenen Managementfunktionen für globale Produktgruppen, Strategie und Branding zuständig war.