Patricia Urquiola, Design als Alchemie

Eine der einflussreichsten Designerinnen unserer Zeit präsentiert in Zusammenarbeit mit einem der renommiertesten Designmagazine eine einzigartige Vision des Wohnens. Die diesjährige Ausstellung von Elle Decor Italia im Palazzo Bovara, ein fest etabliertes Highlight der Mailänder Designwoche, wurde von Patricia Urquiola kuratiert, die dafür bekannt ist, Philosophie, Humanismus, Wissenschaft, Ethnologie, Literatur, Kino und bildende Künste miteinander zu verschmelzen. Sie erforscht Design als eine Form der Alchemie. 

Die Architektin und Designerin Patricia Urquiola lebt und arbeitet in Mailand, wo sie 2001 das nach ihr benannte Studio gegründet hat. Sie stammt ursprünglich aus dem spanischen Oviedo und hat am Politecnico di Milano studiert, wo sie unter der Mentorenschaft des renommierten Meisterdesigners Achille Castiglioni ihren Abschluss erlangte. Ihre Sicht auf Design vereint humanistische Kultur, Technologie und soziale Ansätze, um unerwartete Zusammenhänge zwischen dem uns Vertrauten und dem noch Unerforschten aufzuzeigen.

„Mein Projekt Alchemica stellt nicht nur ein ideales Zuhause dar, sondern ist als immersive, erfahrbare Reise konzipiert. Es zelebriert die Verwandlung und zeigt, wie aus dem Zusammentreffen einer editorischen Vision und einer Designpraxis etwas Poetisches, Unerwartetes entstehen kann.“ Patricia Urquiola

Patricia Urquiola, weshalb ist die Mailänder Designwoche etwas Besonderes für Sie?

Mailand ist die Stadt meiner Wahl – hier wohne ich und hier habe ich meine Karriere begonnen, wichtige Leute getroffen, bedeutende Projekte entwickelt. Ich habe miterlebt, wie sich die Stadt im Laufe der Jahre zur Designhauptstadt entwickelt hat, die während der Mailänder Designwoche mehr als eine halbe Million Besucher:innen anzieht. Was einst als Möbelmesse begann, hat sich durch den Salone del Mobile und die Hingabe der italienischen Designbüros zu einer globalen Plattform für Designer:innen und Architekt:innen, einem Kreativlabor für alle Disziplinen entwickelt. Und diese Energie verflüchtigt sich nach einer Woche nicht einfach: Ein Netzwerk aus Galerien, Studios, Unternehmen, Events und Designverlagen hält sie das ganze Jahr über lebendig.

Wie ist Ihre Zusammenarbeit mit Elle Decor Italia zustande gekommen und warum ist dieses Jahr besonders wichtig?

Meine Beziehung zu Elle Decor Italia beruht auf gegenseitiger Neugier und einer gemeinsamen Begeisterung für narratives Design. Dieses Jahr durfte ich die jährliche Ausstellung des Magazins kuratieren. Mein Projekt Alchemica stellt nicht nur ein ideales Zuhause dar, sondern ist als immersive, erfahrbare Reise konzipiert. Es zelebriert die Verwandlung und zeigt, wie aus dem Zusammentreffen einer editorischen Vision und einer Designpraxis etwas Poetisches, Unerwartetes entstehen kann.

Welches Konzept steckt hinter Alchemica?

Alchemica ist eine Sondierung des Zuhauses durch die Metapher der Alchemie – also etwas, das nie eine exakte Wissenschaft war, sondern ein Experimentierfeld, auf dem sich Wissenschaft und Magie, Natur und handwerkliches Können gekreuzt haben. Die Ausstellung betrachtet das Zuhause als einen sich kontinuierlich entwickelnden Raum der konstanten Transformation – ein Labor für Ideen und Experimente. Für mich ist das Zuhause ein lebendiger, sich wandelnder Organismus, der sich im Laufe des Tages, der Jahreszeiten und Lebensphasen verändert. Es handelt sich nicht um eine feste Grenze, sondern um ein wandelbares System, in dem sich unsere eigene Vielschichtigkeit und kontinuierliche Weiterentwicklung widerspiegelt. Die Struktur von Alchemica entfaltet sich wie ein Uroboros, die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt und symbolhaft für einen ewigen Kreislauf der Veränderung steht. Die alchemistische Kraft ist als die uns innewohnende Fähigkeit zu verstehen, in diesem kontinuierlichen Fluss etwas zu verändern, unseren eigenen Stein der Weisen zu finden und neu anzufangen.

Inwieweit spiegeln die Themen Transformation und Experimentieren Ihre Designphilosophie wider?

Ich arbeite gerne in verschiedenen Disziplinen, mit unterschiedlichen Maßstäben und Materialien. Wenn man den Ideen freien Lauf lässt, passieren die spannendsten Dinge. Ich bin sehr an Objekten und Räumen interessiert, die sich im Fluss befinden und nie stillstehen. Transformation ist eine Möglichkeit, um ein Design lebendig zu halten und mit bestimmten Nutzer:innen und Zeiten zu verknüpfen.

„Die Geräte von V-ZUG sind nicht einfach nur Gebrauchsgegenstände, sondern Teil der Architektur und somit Teil des Narrativs vom Experimentieren. Im Nigredo-Ardeat-Raum sind sie eines der Symbole für Feuer.“ Patricia Urquiola

„Ich arbeite gerne in verschiedenen Disziplinen, mit verschiedenen Maßstäben und Materialien. Wenn man den Ideen freien Lauf lässt, passieren die spannendsten Dinge. Ich bin sehr an Objekten und Räumen interessiert, die sich im Fluss befinden und nie stillstehen. Transformation ist eine Möglichkeit, um ein Design lebendig zu halten und mit bestimmten Nutzer:innen und Zeiten zu verknüpfen.“ Patricia Urquiola

Sehen wir uns den Küchenbereich einmal genauer an: Warum haben Sie ihn als „cucina laboratorio“ (Küchenlabor) definiert?

Das „cucina laboratorio“ befindet sich im Nigredo-Ardeat-Raum, der an die erste alchemistische Phase erinnert, in der die Transformation durch Feuer eingeleitet wird und dunkle Materie in fruchtbarem Chaos verschmilzt. Es ist der Beginn eines Auflösungsprozesses. Die Mittelinsel, die speziell für die Ausstellung von Henge designt wurde, ist hier ein dunkler Monolith aus mehreren Quadern aus schwarzem Stein und violettem Onyx. In diese Elemente sind ein Kochfeld, ein Waschbecken und eine Arbeitsfläche integriert, die alle durch ein violettes Licht beleuchtet werden, das unter der Arbeitsplatte hervordringt. Die Öfen, die als Symbole für Feuer stehen, bilden eine Wand, der Wärme und Licht Leben einhauchen.

Sie heben oft hervor, dass Ihnen Materialien gefallen, die eine Stimme haben. Welche Materialien haben Sie für die Alchemica-Küche ausgewählt und warum?

Ich wollte, dass die Küche den Moment heraufbeschwört, in dem alles zu schmelzen beginnt. Deshalb haben wir uns für dichte, dunkle Materialien entschieden, die wie Ursubstanzen wirken. Die Kücheninsel ist aus violettem Onyx und schwarzem Stein gefertigt – Materialien, die einen profunden Ausdruck besitzen und fast schon geologisch sind. Der Raum ist in eine Schale aus großen, besetzten Paneelen aus poliertem Cimento®, einem neuartigen Zement, eingefasst.

Wie fügen sich die Produkte von V-ZUG in die Alchemica-Küche ein?

Die Geräte von V-ZUG sind nicht einfach nur Gebrauchsgegenstände, sondern Teil der Architektur und somit Teil des Narrativs vom Experimentieren. Im Nigredo-Ardeat-Raum sind sie eines der Symbole für Feuer.

Sie sind in unterschiedlichen Disziplinen tätig – Architektur, Innenarchitektur, Produktdesign. Wie hat dieser multidisziplinäre Ansatz die Gestalt von Alchemica geprägt?

Architektur und Produktdesign gingen für mich schon immer Hand in Hand. Mir macht es Spaß, zwischen dem großen und dem kleinen Maßstab hin- und herzuwechseln. In meinem Studio sind die Architektur- und Designteams eng miteinander verzahnt. Sie arbeiten intensiv zusammen. Es kommt oft vor, dass ich Lösungen für architektonische Probleme entdecke, während ich gerade an einem Produkt arbeite und umgekehrt. Aus diesem Ansatz heraus ist auch Alchemica entstanden: Das Werk besitzt eine räumliche, taktile, narrative Qualität. In ihm fließen meine Disziplinen zusammen und spiegelt sich meine Methode wider. Jedes Projekt ist eine neue Reise: Einfühlungsvermögen, Dialog und gegenseitige Befruchtung sind meine Mantras; die Prinzipien, an denen sich mein Design orientiert.

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